Rot
Hier in unsrem Land, hier ist alles weiß,der Schnee, das Eis, das Meer,
das Fell des Bären, das Fell des Fuchses, die Haut der Menschen.
Doch die Götter schickten den Schamanen ein kraftvolles Zeichen.
Formten es aus des Feuers heißer Glut.
Jetzt fließt es durch unsre Adern und wärmt die blasse Haut.
Besiegt die riesigen Flächen aus übermächtigem Weiß.
Unsre Augen laben und tränken sich in seinem wohligen Licht.
Wir nahmen es auf in unserem Stamm,
und setzten es auf den höchsten Platz in unsrem Heim.
Von der Morgensonne sank es nieder
auf nackten Fels, dem harten Erdenleib.
Schlug es, zerbrach es,
verlor ein winzig, kleines Stück.
Ein Schamane hob es auf,
nahm es auf in seine Lieder,
trug es von Stamm zu Stamm.
Rot, fließt es nun durch alle Adern.
Rot, ist da allen Lebens Farbe.
Rot, sind unsere Zeichen auf grauem Fels.
Rot, glüht nahe ihnen des Feuers Glut.
Rot, sind unsere Lippen die das Leben küßen.
Rot, sind unsere Zungen die das Leben schmecken.
Messerklingen belohnt es, Harpunen schmückt es.
... Rot ... Rot ... Rot ...